ganz normal?

ganz normal?

ich dachte immer, ich wäre eine ganz normale Frau, aber was ist „normal“ nochmal genau! Niemand weiss es im Sorgengrau, was es bedeutet normal zu sein, angepasst an die Gesellschaft – Nein! Aussehen wie alle anderen, würde mich doch auch irgendwie langeweilen. Im Duden steht dazu, angepasst und der Vorschrift entsprechend – also wie ein Vorzeigebürger – das löst bei mir entsetzen. Wo ist dann die Individualität jedes Einzelnen geblieben, wenn wir uns alle in eine Norm verbiegen? Dafür müsste ich mir meinen ungenormten Verstand verbieten, und von meinem Charakter wäre nicht viel übrig geblieben.

Ein Normalo ist also recht unbedeutend, jemand der sich grau und unauffällig kleidet, und Individualität vermeidet. Ein Normalo gibts in meiner bunten Welt irgendwie nicht, man übersieht diese Menschen unbewusst und sie verstecken sich ganz geschickt. Sie gehen unter in der Masse, Kleidung von der Stange, und nichts an Ihnen hat Klasse? Vielleicht müssen wir unterscheiden, zwischen Modestil und Charaktereinzelheiten. Jedoch ist die Hülle des Körpers und die Kleidung, die man trägt, der Ausdruck seiner Einzigartigkeit, die man optisch als erstes vermerkt.

Jeder fühlt sich invididuell, aber man merkt an den Menschen schnell, ob sie aus der Masse herausstrechen oder sich eher in der gesellschaftlichen Ordnung verstecken. Beachte man einfach nur mal, wer es wagt Farbe im Outfit zu tragen. Angefangen bei den Haaren, über Bart und anderen Merkmalen.

Haus, Kind, Garten, Hund, das ist normal ab 30 sagt der Volksmund. Doch was ist mit all den anderen Frauen, die Singel sind oder keine Kinder wollen? Ist es normaler jeden Tag arbeiten zu gehen, oder spät aufzustehen und rote Zahlen auf dem Konto zu sehen? Letzten Endes haben alle Menschen eins gemeinsam, sie leben nicht gerne einsam. Wir wollen alle Gleichgesinnte um uns herum haben, gruppieren uns selber in Schubladen, um eine gewisse Zugehörigkeit zu erfahren. Jeder sucht sich als Freunde seinesgleichen, und wir lassen uns gerne auch von einander verleiten, äußerlich immer ähnlicher zu erscheinen. Ein leidenschaftlicher Rocker liebt zum Beispiel nicht nur die Musik, er kleidet sich auch in dem Stil. Eine edle Dame im Etuikleid und durchgestylt, hat mit einem Rockertyp zum Beispiel auf Anhieb, keine Übereinstimmungen im Lifestyle. So gruppiert sich jeder gerne, in seinesgleichen gesellschaftliche Atmosphäre.

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